Jetzt finanzieren oder warten, bis genug Eigenkapital vorhanden
3. Dezember 2017Wer ein Haus bauen oder kaufen möchte, der stellt sich immer auch die Frage nach dem richtigen Zeitpunkt für das Vorhaben. Sollte man jetzt zugreifen, wo die Zinsen günstig sind oder sollte man die Zeit nutzen, noch etwas Eigenkapital anzusparen?
Eine Immobilienfinanzierung oder ein Baukredit ist immer eine sehr persönliche Entscheidung. Manch einer möchte auf jeden Fall jetzt bauen, komme, was wolle. Der Grund hierfür könnte sein, dass ein Kind unterwegs ist und man möchte, dass es von Anfang an im neuen Haus aufwächst. Aber in den meisten Fällen gibt es einen solchen festen Termin für den Hausbau oder Hauskauf nicht. So fragen sich viele, wann der richtige Moment hierfür ist.
Es ist richtig, dass im Moment die Bauzinsen sehr günstig sind. Wer also ein Darlehen aufnimmt, der erhält es aktuell zu besonders günstigen Konditionen, was das Baugeld so günstig wie noch nie macht. Denn aktuell sind die Hypothekenzinsen auf Sinkflug und Experten prognostizieren einen neuen Rekord-Tiefststand. Wer erst später bauen oder kaufen möchte, für den könnte ein Forward-Darlehen interessant sein. Hierbei geht es darum sich die heute günstigen Zinsen für einen späteren Zeitpunkt zu sichern, zu welchem das Darlehen ausgezahlt wird. Man lässt sich also die heutigen Zinsen für ein späteres Darlehen festschreiben. Dieses Darlehen wird dann in bis zu 5 Jahren in Anspruch genommen. Dann wird die Darlehenssumme ausgezahlt und die Tilgung beginnt. Natürlich bieten Banken ein solches Angebot nicht ohne Gegenleistung an. So muss man bei der Tilgung einen gewissen Zinsaufschlag mit entrichten. Wichtig ist hierbei auch die Dauer der Zinsfestschreibung. Wird etwa der Zins nur für 5 Jahre festgeschrieben und beginnt wie beim so genannten unechten Forward-Darlehen bereits in der Vorlaufzeit, so hat man den günstigen Zins nur für ein paar Jahre gesichert. Bei 2 Jahren Vorlaufzeit wären das dann nur 3 Jahre Zinsbindung. Je nach dem, wie lange die Vorlaufzeit ist, wann die Zinsbindung beginnt (echte und unechte Forward-Darlehen) und endet, so fällt auch der Zinsaufschlag aus, der sich unter einem Prozent befindet und bei geringem Leitzins zwischen 0,2 und 0,4% betragen kann. Man sollte also unbedingt rechnen, ob sich ein Forward-Darlehen wirklich lohnt.