“Wild“ Zelten im Norden Irlands
23. Januar 2018„Die grüne Insel“ und die zahlreichen, oft romantischen Bilder und Geschichten, die mit diesem Namen einhergehen, ziehen unzählige Menschen in ihren Bann und so ist es nicht verwunderlich, dass Irland ein sehr beliebtes Reiseziel ist. Besonders Nordirland macht die Reisenden neugierig, da die Unruhen und Kämpfe, die dort jahrzehntelang zwischen Protestanten und Katholiken stattfanden, noch bis vor wenigen Jahren für viele Touristen ein Hinderungsgrund für eine Reise an diesen wunderschönen Ort waren. Inmitten unberührter Natur und fernab von Campingplätzen und Menschenansammlungen sein Lager aufzuschlagen, ist ein Traum, den viele haben, wenn sie an eine kostengünstige Tour durch Irland denken, vor allem, da dieses Land zu den wenigen europäischen Staaten gehört, in denen das Kampieren in freier Natur noch nicht ausdrücklich verboten ist. Wenn es jedoch auch weiterhin so bleiben soll, sollte man das mit dem „wilden“ Zelten, als das diese Art des Campens auch bezeichnet wird, besser nicht wörtlich nehmen, und dass man seine Lagerstelle mindestens so sauber und ordentlich verlässt, wie man sie anfänglich vorgefunden hat, ist selbstredend.
Bevor man in Irland seine Zelte einfach irgendwo aufschlägt und sich dort häuslich nieder lässt, ist es ratsam, sich im nächstgelegenen Pub oder auf einem Bauernhof zu erkundigen, ob es gestattet ist, sich für einige Nächte dort aufzuhalten. Die allermeisten, auch die unberührt erscheinenden, Abschnitte dieses Landes befinden sich nämlich in Privatbesitz, gehören also jemandem, dem es im Zweifelsfall nicht recht ist, wenn man sich ungefragt auf seinem Grund und Boden ausbreitet. Die Regel ist dies jedoch zum Glück nicht und die meisten Iren sind den Campern gegenüber durchaus wohlwollend eingestellt und haben nichts gegen sie einzuwenden, solange sie nur niemandem zur Last fallen. Wie auch sonst so oft im Leben gilt auch hier: Wer höflich fragt, kommt häufig weiter! Bevor man sich jedoch zu so einer Reise entschließt, sollte man sich klar machen, dass die „Grüne Insel“ ihren Namen nicht umsonst trägt und dass sie ihr vieles Grün hauptsächlich dem vielen Regen zu verdanken hat, was in einem kleinen Zelt inmitten freier Natur nicht unbedingt für jeden sehr angenehm ist. Ein „wahrer“ Camper lässt sich davon aber sicher nicht schrecken und wird das wunderschöne Irland auf diese Weise in vollen Zügen genießen können und wer sich nach so viel grüner Natur und frischer Luft dann doch wieder nach dem Anblick anderer Menschen, nach befestigten Straßen und nicht zuletzt einem richtigen Bett und einer warmen Dusche sehnt und sich die zahlreichen Attraktionen, die auch Nordirlands Hauptstadt zweifelsohne zu bieten hat, nicht entgehen lassen will, findet mit Sicherheit eine günstige private Unterkunft in Belfast und muss nicht unbedingt viel Geld für ein teures Hotel ausgeben. Ein Besuch dieser geschichtsträchtigen Stadt lohnt sich in jedem Fall und es wäre schade, sich die Gelegenheit entgehen zu lassen.