Kleine Geschichte der großen Panoramabilder
8. November 2018Viele Begriffe, die unsere Kultur prägen, kommen aus Griechenland. Der Begriff Panorama stammt aus dem Griechischem und meint soviel wie Allsicht (aus pan=all und horama=Sicht). Unter einem Panoramabild versteht man daher eine perspektivesche Darstellung von üblicherweise Landschaften in einem sehr breiten Format, das heißt die Bilder sind sehr viel breiter als hoch, so das ein möglichst umfassenden Blick erlaubt ist. Die üblichen Verhältniszahlen sind dabei 2:1 oder 3:1. Solche Bilder kommen dem natürlichen Blickfeld sehr viel näher als die üblichen Formate für Gemälde und Bilder, weshalb sie eben für landschaftliche Darstellungen so beliebt sind. Auch Rundumblicke von 360 Grad, die sogenannten Rundbilder gehören dazu. Zunächst gab es solche Panoramabilder in der Malerei.
Das Panorama wurde sowohl als Wort als auch als Kunstwerk im Jahre 1792 von dem irischen Maler Robert Barker geschaffen, als er erstmalig die Stadt Edinburgh als Rundumsicht-Gemälde auf einer zylindrischen Form präsentierte. Das erste 360-Grad Panoramabild der Welt entstand 1793 von London. 360-Grad Gemälde wurden und werden gerne an der Innenseite von Rotunden präsentiert, denn sie können den Eindruck eines echten Rundumblicks idealerweise perfektionieren. Später nahm die Fotografie die Panoramabilder in ihre technischen Möglichkeiten mit auf, 1845 war die erste Panoramakamera erhältlich. Die andere Möglichkeit bestand und besteht darin, mehrere Einzelbilder zurechtzuschneiden und zu einem Panoramabild zusammensetzten. Vor allem die Rundbilder zu einem massentauglichen Unterhaltungsobjekt, das auch die Filmindustrie gerne aufnahm. Panoramen entwickelten zu Wandermedien, die in eigens dafür geschaffenen Museen und anderen Gebäuden von Stadt zu Stadt weitergereicht wurden. Nicht zuletzt dadurch schritt auch die Perfektionierung in der Technik voran und die Panoramafotografie wurde trotz der teuren Ausrüstung gerne genutzt. Den größten Boom hatte die Technologie im 19. Jahrhundert, wobei allerdings in der Filmtechnik die Möglichkeiten von bewegten Panoramabildern schnell ausgereizt waren. Die moderne digitale Fotografie lässt die Panoramafotografie gerade neu aufleben, denn sie ermöglicht mit wenig Aufwand 360-Grad-Rundumbilder in ganz neuer Qaulität.