Spielräume – Welten jenseits der Erwachsenen
8. Juni 2018Die Entwicklung eines Kindes hängt maßgeblich von den Spielräumen ab, die ihnen von ihrer Geburt an zur Verfügung stehen. Mit Spielräumen sind nicht die Kinderzimmer gemeint, sondern das Konglomerat von Möglichkeiten und Gegebenheiten, in denen ein Kind aufwächst und nicht zuletzt auch die Zeit, die das Kind zum Spielen bekommt. Der enge Zusammenhang zwischen Spielen und Lernen ist unstrittig und wird sogar mehr und mehr von Experten betont, je weiter die Forschung auf diesem Gebiet voranschreitet. Spielen ist essentiell wichtig für die Entwicklung eines Kindes. Auf spielerische Art lernen die Kleinen alles, was für das spätere Leben wichtig ist. Sie lernen ihre Sinnesorgane kennen, beginnen ihren Körper und ihre Bewegungen zu koordinieren und entwickeln Vorlieben.
Eltern bringen ihre Fürsorge und Zuneigung gerne dadurch zum Ausdruck, dass sie stark in die Spielräume der Kinder eingreifen oder meinen, sie müssten recht starr festlegen, was Kinder spielen sollten, etwa, indem sie den Kindern bestimmte Spielsachen in die Hand drücken. Das ist verständlich und sicher nicht gänzlich verkehrt. Eltern sollten aber beachten, dass sie die Spielräume der Kinder durch übermäßige Kontrolle nicht einengen. Häufig sind Kinder dann besonders unbefangen und fantasievoll, wenn sie sich außerhalb der elterlichen Beobachtung wissen oder zumindest glauben. Gleichwohl können Eltern natürlich mit einer Prise eigener Fantasie dafür sorgen, dass ihre kleinen Kinder genügend Abwechslung im Spielealltag bekommen. Unterschiedliche Spiele fordern und fördern unterschiedliche Lernprozesse. Da gibt es Bewegungsspiele wie Ballspiele und Fangen; es gibt Rollenspiele, in denen Kinder sich und ihre Identität ausloten und es gibt so genannte Konstruktionsspiele, die vor allem die Motorik fördern. Alle Arten von Brettspielen kann man dazu zählen. Besonders wertvoll sind Spiele wie Memory oder Puzzles. Wenn Kinder ein Puzzle lösen, leistet ihr Gehirn schwere Arbeit – und das ist gut. Sie lernen neben Tugenden wie Geduld und Ausdauer insbesondere auch die wichtige Augen-Hände-Koordination.