Manipulation muss nichts Schlechtes sein
17. Mai 2018Ein weniger populäres, von der Allgemeinheit kaum beachtetes Thema im Zusammenhang mit der Fotografie ist die Fotomanipulation. Gerade dieses Thema spielt aber in der modernen, weil digitalen Fotografie eine sehr wichtige Rolle. Seitdem die Bilder und Fotografien überwiegend aus digitalen Kameras geschossen werden und auch die wenigen verbliebenen analogen Bilder schnell digitalisiert werden, ist auch die Manipulation ebendieser viel einfacher geworden. Bereits mit Software, die man sich legal und kostenlos aus dem Internet herunterladen kann, ist es möglich Bilder nach dem Aufnehmen zu bearbeiten. Und mit einiger Geduld und Fingerfertigkeit und mit einer sensibel eingestellten Maus kann man ganz erstaunliche Dinge leisten.
Sehr viele der Bilder und Fotos, die im Umlauf sind, sei es im Internet oder in Magazinen und Tageszeitungen wurde vor ihrer Veröffentlichung nachbearbeitet. Als Betrachter ist es oft unmöglich das festzustellen, insbesondere dann, wenn man die „Fälschung“ nicht mit dem Original vergleichen kann, was in den meisten Fällen ja der Fall sein dürfte. Ist daran etwas verwerflich, Bilder nachträglich zu korrigieren? An der Technik an sich sicherlich nicht. Die Frage ist nur, was für einen Zweck man damit verfolgt. In Diktaturen waren Bildmanipulationen ein Instrument der Propaganda und dienten ehrlosen Zielen. Machthaber wurden auf Bildern verändert, etwa, um sie größer oder gesünder erscheinen zu lassen als sie tatsächlich waren. Oft wurden Personen oder Gegenstände aus Bildern retuschiert, die von der erwünschten Bildaussage abgelenkt hätten. Besonders kritisch wird es natürlich, wenn man durch Bildbearbeitung falsche Tatsachen oder Gerüchte in Umlauf bringt oder jemanden verleumdet. Aber nicht nur damals, auch heute wird in einem ganz gewöhnlichen Werbefilm oft manipuliert und nachgebessert, bevor ein Bild veröffentlicht wird. Nicht selten spielen allerdings eher Kostenfragen eine Rolle und es geht nicht um bewusste Täuschung. Oft ist es preiswerter am PC einen bestimmten Effekt von Farbe oder Licht zu erzeugen, als diesen Effekt zeitaufwändig in einem Studio nachzustellen.