Glücklich und satt ohne Fleisch
24. Dezember 2017Die Lebensmittelindustrie suggeriert uns tagtäglich in einschlägigen Werbespots wie gesund und natürlich unsere Nahrungsmittel doch sind. Da werden glückliche Kühe auf der Alm gezeigt, frische Zutaten scheinen den Weg auf die Tiefkühlkost zu suchen, alles in allem eine heile Welt. Noch bedenklicher wird es jedoch, wenn einem offensichtlich weis gemacht werden soll, dass die Nahrung aus ländlichen Gebieten mit einem Hauch an Tradition stammen. Da werden Wurstverpackungen mit einer Mühle gekennzeichnet, schon sieht sich der Verbraucher auf dem Land, mit glücklichen Schweinen und einem lächelnden Metzger. Doch die Realität sieht doch wesentlich anders aus. Was als Tradition verkauft wird, entspricht meist bei weitem nicht der Illusion, wie sie Verbraucher hegen.
Gerade bei der Fleischindustrie liegt die „Würze“ im Detail. Warum Vegetarier? Diese Frage stellen sich viele Menschen, die in der Wurst und dem Fleisch nur reine Lebensmittel sehen. Die Zusammenhänge zwischen Essen und Natur, Umwelt und Ethik bleiben den meisten Menschen verborgen. Es ist den Menschen nicht ersichtlich, dass es einen engen Zusammenhang zwischen Umweltbelastung und Fleischkonsum gibt. Sicherlich wissen die meisten Menschen auch nicht, dass Massentierhaltung eine große Ursache für Klimawandel und Wasserverschmutzung sind. Vielen scheint nicht bewusst zu sein, dass zur „Produktion“ eines Kilogramms Rindfleisch rund 20.000 Liter Wasser verbraucht werden. Noch schwerwiegender erscheint jedoch vor allem der ethische Aspekt. Massentierhaltung und die offensichtlich perfide Perfektion in der Schlachtungsindustrie sorgen dafür, dass Abermillionen Tieren nicht nur ein grausamer Tod bevorsteht. Dieser Tod ist vielmehr das absurde Ende eines lange währenden qualvollen Lebens in Enge, Dunkelheit und Dreck.
Die Wurst mit der Mühle kommt nicht aus einer heilen rosaroten Welt, sie ist vielmehr ein Produkt menschlichen Größenwahns und dem altbewährten Glauben, man könne sich die Welt Untertan machen. Dabei sprechen sehr viele Gründe dafür, auf Fleischkonsum zu verzichten. Auch wenn es aufgrund jahrelanger Erfahrung im ersten Moment unmöglich erscheint, es gibt zahlreiche vegetarische Rezepte, so dass man nichts missen muss. Die Umstellung mag brachial wirken, ist im Grunde jedoch ein einfaches Umdenken, eine Fokussierung auf das Wesentliche, eine Rückkehr zu ethischen Grundsätzen.
Im Übrigen, es wäre schon ein enormer Fortschritt, wenn man nur ein bis zwei Tage die Woche auf vegetarische Ernährung umsteigt. Hierüber sollte man einfach mal nur nachdenken.